Kunststoffe aus CO2-Elektrolyse statt Kohle

15.03.2023 | Mit dem Ende des Braunkohletagebaus im Rheinischen Revier entfällt nicht nur die Produktion von Kohlestrom, sondern auch die Herstellung von Kohlenmonoxid (CO) aus Kohle als wichtiger Basischemikalie, die der chemische Industrie damit nicht mehr zur Verfügung steht. CO wird für die Produktion von Kunststoffen und Essigsäure verwendet und ist nur schwer zu transportieren, weshalb es in der Regel von der chemischen Industrie in großtechnischen Anlagen direkt vor Ort hergestellt wird. Darum arbeiten Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich an einer klimafreundlichen Alternative: Eine mit erneuerbar erzeugtem Strom betriebene CO2-zu-CO-Elektrolyse soll klimaschädliches CO2 direkt in Kohlenmonoxid umwandeln. Sofern solche Anlagen mit grünem Strom betrieben werden, sind sie klimaneutral. Stammt das Kohlendioxid aus der Atmosphäre, beispielsweise mittels Direct Air Capture oder aus Biogasanlagen, wäre die Produktion sogar klimanegativ, weil der Atmosphäre CO2 entzogen und durch die Prozesse der chemischen Industrie in die Kunststoffe eingebaut wird.