Kurz vor Weihnachten ging die erste kommerzielle Großanlage zur Herstellung von E-Fuels in Betrieb. In den kommenden Jahren soll die Produktion dort auf 550 Millionen Liter pro Jahr hochgefahren werden.

Global betrachtet gibt es weit mehr Potenzial für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien als weltweit auch in Zukunft nachgefragt werden wird. Aber Sonnen- und Windstrom können nicht immer zur richtigen Zeit oder am richtigen Ort erzeugt werden, um den Energiebedarf von Industrie, Gebäuden und Verkehr zu decken. Da kommen die synthetische Fuels ins Spiel, denn sie machen den Strom speicherbar und transportierbar.
Kurz vor Weihnachten ging die erste kommerzielle Großanlage zur Herstellung von E-Fuels in Betrieb. In den kommenden Jahren soll die Produktion dort auf 550 Millionen Liter pro Jahr hochgefahren werden.
Der künftige Import von CO2-armen Energien ist unverzichtbar, wenn wir in Bereichen wie Mobilität, Wärme oder Industrieproduktion die Klimaziele erreichen wollen. In den Fokus rücken dabei zunehmend Wasserstoff-Folgeprodukte. So gilt erneuerbar hergestelltes Ammoniak als ein vielversprechendes „grünes Molekül“. Das Kasseler Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (Fraunhofer IEE) hat darum jetzt seinen globalen PtX-Atlas erweitert.
Prof. Christian Küchen (en2x) erläutert im Interview, wie sich Wertschöpfungsketten weltweit verschieben werden: „Genauso, wie wir heute Erdöl importieren, werden wir künftig grünen Wasserstoff und Power-to-Liquids (PtL)-Produkte importieren.“
Deutschland setzt auf Energiepartnerschaften – nicht erst seit der Versorgungskrise. Energieimporte müssen im Zuge der Energiewende zunehmend erneuerbar werden, deshalb steht grüner Wasserstoff im Fokus der Partnerschaften. Einseitige Abhängigkeiten sollen dabei unbedingt vermieden werden – auf Abnehmerseite aber auch auf Seiten der potenziellen Erzeugerländer.
Das gezielte Herausfiltern von CO2 aus der Atmosphäre oder Abgasen ist eine mögliche Schlüsseltechnologie beim Kampf gegen den anthropogenen Klimawandel. Das Treibhausgas könnte gespeichert oder aber als Kohlenstoffquelle weiterverarbeitet werden. Doch so faszinierend diese Möglichkeit klingt: Gerade in Deutschland ist das Carbon-Capture durchaus umstritten.
Mit heimischem Öko-Strom allein wird die Energiewende kaum gelingen. Umso wichtiger ist es, bereits heute auch an den Import der Energie der Zukunft zu denken – zum Beispiel grüner Wasserstoff und E-Fuels. Doch wo sollen sie herkommen? Wüstenregionen in Nordafrika und dem mittleren Osten gelten als aussichtsreiche Kandidaten.
Auch ein zunehmend klimaneutrales Deutschland wird weiter auf Energie-Importe angewiesen sein. Grüner Wasserstoff und seine Folgeprodukte bieten die Möglichkeit, erneuerbare Energie aus Ländern einzuführen, in denen diese deutlich leichter als hierzulande gewonnen werden kann. Wie groß die jeweiligen Potenziale im Detail sind, zeigt nun der erste Power-to-X (PtX)-Atlas.
Ein Gastbeitrag von Andreas Kuhlmann, Sprecher der Global Alliance Powerfuels über den Beitrag von Powerfuels zur Erreichung der Klimaneutralität bis Mitte dieses Jahrhunderts.
IW-Gutachten: Ein Hochlauf der Herstellung strombasierter Energieträger könnte in Europa für eine zusätzliche jährliche Wertschöpfung von 80 Milliarden Euro und 1,2 Millionen neue Arbeitsplätze sorgen.
Der französische Öl- und Gaskonzern Total will seine Produktion und deren Produkte bis 2050 mit „Getting to Net Zero“ klimaneutral machen.
Prof. Dr. Armin Schnettler, Executive Vice President New Business Energy bei Siemens Energy und Präsident des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE), ist ein großer Befürworter von Wasserstoff. Wieso er in der entstehenden Wasserstoffwirtschaft die Basis für die globale Energiewende sieht, erläuterte er in seinem Vortrag beim Technologie-Forum „Neue flüssige Energieträger“.
Strombasierte Energieträger wie grüner Wasserstoff oder E-Fuels könnten laut einer aktuellen Studie bis 2050 rund ein Viertel des weltweiten Energiebedarfs decken und bis zu 140 Mrd. Tonnen CO2 einsparen. Eine Voraussetzung: Der politische Rahmen für eine erneuerbare Wasserstoffwirtschaft müsse umgehend geschaffen werden – auch um die nötigen Investitionen jetzt in diese Richtung zu lenken.