„Haru Oni“: E-Fuels-Pilotanlage in Chile eröffnet

Kurz vor Weihnachten ging die erste kommerzielle Großanlage zur Herstellung von E-Fuels in Betrieb. In den kommenden Jahren soll die Produktion dort auf 550 Millionen Liter pro Jahr hochgefahren werden.

Thermomanagement von E-Autos

© Porsche

Im Süden Chiles, in der Region Magellanes, ist das Klima eher rau und kühl. Touristen, die dorthin reisen, kommen vor allem wegen der Landschaft, weniger wegen des Wetters. Bei Investoren in erneuerbare Energie verhält sich das andersherum. Denn die stetigen und kräftigen Winde machen die Region zu einem interessanten und lukrativen Standort für die Gewinnung klimaschonenden Stroms. Sie wehen an rund 270 Tagen im Jahr so, dass Windräder in Volllast laufen können. Die strategisch günstige Lage an der Spitze des südamerikanischen Kontinents gilt ebenfalls als Pluspunkt, Pazifik und Atlantik sind gleichermaßen rasch erreichbar.

Pilotanlage wurde vom Bund gefördert

Dass das Projekt „Haru Oni“ ausgerechnet an diesem „Ende der Welt“ verwirklicht wurde, ist also alles andere als Zufall. Vielmehr könnte es beispielgebend für zahlreiche weitere Investitionen sein. Dies wurde frühzeitig auch im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erkannt, das die Pilotanlage im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie gefördert hat.

Am 20. Dezember 2022 wurde „Haru Oni“ im Beisein des chilenischen Energieministers Diego Pardow nun offiziell eröffnet. Auch die Porsche-Vorstände Barbara Frenkel und Michael Steiner waren dort und nahmen die feierliche Betankung eines Porsche 911 mit dem ersten vor Ort erzeugten synthetischen Kraftstoff vor.

Thermomanagement von E-Autos - Batterien im Chassis

Barbara Frenkel, Vorständin Beschaffung der Porsche AG, und Michael Steiner, Vorstand Entwicklung und Forschung der Porsche AG, betanken einen Porsche 911.

© Porsche

E-Fuels-Einsatz im Straßenverkehr geplant

Die Porsche AG gehört als Abnehmer zum internationalen Kreis der Unternehmen, die als Partner an dem Projekt beteiligt sind. Zu diesem zählen beispielsweise auf der Produktionsseite auch Siemens Energy und Exxon Mobil. Als Abnehmer der E-Fuels ist zudem das deutsche Energieunternehmen Mabanaft vertraglich eingebunden.

„Porsche setzt auf ein doppeltes E: Elektromobilität und ergänzend E-Fuels. Die Nutzung von E-Fuels reduziert den CO2-Ausstoß. Mit Blick auf den gesamten Verkehrssektor sollte die industrielle Produktion synthetischer Kraftstoffe weltweit weiter vorangetrieben werden. Mit der E-Fuels-Pilotanlage nimmt Porsche bei dieser Entwicklung eine treibende Rolle ein“, so Barbara Frenkel, Porsche-Vorständin Beschaffung.

Skalierung im Laufe des Jahrzehnts

„Das Potenzial von E-Fuels ist sehr groß. Weltweit gibt es heute mehr als 1,3 Milliarden Verbrennerfahrzeuge. Viele davon werden noch Jahrzehnte lang auf der Straße unterwegs sein. E-Fuels bieten den Besitzern von Bestandsfahrzeugen eine Perspektive. Als Hersteller hoch performanter und effizienter Motoren verfügt Porsche über ein breites Knowhow auf dem Gebiet der Kraftstoffe“, ergänzt Michael Steiner, Vorstand Entwicklung und Forschung bei Porsche.

In einer ersten Phase ist nun eine E-Fuels-Produktion von rund 130.000 Litern pro Jahr vorgesehen. Danach soll „Haru Oni“ mit der ersten Skalierung bis Mitte des Jahrzehnts auf voraussichtlich rund 55 Millionen Liter pro Jahr kommen. Rund zwei Jahre später soll die Kapazität dann 550 Millionen Liter betragen.

Weitere Infos zum Projekt: https://www.haruoni.com/#/en

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