CO2 sparen mit innovativen Heizkonzepten

Kuschelige Raumtemperaturen auch an kalten Tagen oder eine entspannende Dusche nach dem Sport: Wärme ist für uns selbstverständlich. Doch wo kommt sie her? Heute werden Wohngebäude in Deutschland vor allem mit fossilem Gas oder Öl beheizt. Gerade die Ölheizung steht aber in der Kritik. Sind sie tatsächlich nicht mehr als ein Relikt aus früheren Zeiten – oder verfügt sie über Potenziale, die sich auch künftig nutzen lassen? Ein Modellobjekt im nordhessischen Wolfshagen zeigt, dass ölbeheizte Häuser die Klimaziele durchaus erreichen können. Dabei kommt auch treibhausgasreduziertes Heizöl zum Einsatz.

In der Kleinstadt rund 30 Kilometer westlich von Kassel startete im Dezember 2017 ein bis dahin einzigartiges Projekt: Gemeinsam mit den Stadtwerken Wolfhagen und einem Energiesystemehersteller rief das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) das „Innovationshaus Wolfhagen“ ins Leben. Die Wärmeversorgung des Einfamilienhauses aus dem Jahr 1992 wurde im Vorfeld vollständig modernisiert.

Treibhausgasreduzierte Kombination im Heizöltank

Der Hausbesitzer setzt auf ein innovatives Hybridheizgerät, das Strom-Wärmepumpe und Öl-Brennwertmodul kombiniert. Hinzu kommen die Photovoltaikanlage auf dem Dach, eine Batterie zur Stromspeicherung, zwei Wärmespeicher mit insgesamt 500 Litern Volumen sowie ein 1.500 Liter fassender Heizöltank. Das Besondere: Hier lagert kein konventionelles Heizöl, sondern eine Mischung aus einem modernen Biobrennstoff, der auf Rest- und Abfallstoffen basiert, und schwefelarmen Heizöl. Die Biokomponente schafft eine CO2-Reduktion von 80 Prozent und wurde hier in den vergangenen zwei Jahren in unterschiedlichen Beimischungsverhältnissen von bis zu 77 Prozent erfolgreich erprobt.

Der Standort Wolfhagen wurde für das Innovationshaus bewusst gewählt: Die Stadt verfügt über einen großen Solarpark und Windenergieanlagen – beides sorgt für grünen Strom direkt vor Ort. Da aber die wetterbedingte Stromproduktion und die Abnahme durch die Haushalte nicht immer übereinstimmten, begannen die Stadtwerke der Gemeinde damit, dynamische Stromtarife und neue Technologien zu testen.

Das Innovationshaus leistet hierbei einen wesentlichen Beitrag: Wird etwa gerade sehr viel Sonnen- beziehungsweise Windstrom produziert, nutzt die besondere Technik im Modellhaus diesen für die Strom- und Wärmeversorgung oder speichert ihn. Steht nicht ausreichend Ökostrom zur Verfügung, stellt das Brennwertgerät die Wärmeversorgung sicher – dabei kommt der treibhausgasreduzierte flüssige Brennstoff zum Einsatz. Eine eigens entwickelte Regelungseinheit sorgt für eine intelligente Steuerung, die sich dem jeweiligen Angebot von Wind- und Solarstrom optimal anpasst. 

Ein Blick in den Heizungskeller: Der Wärmespeicher versorgt die Heizung und die Wasserbereitung mit Wärme. Daneben die Batterie, die den erneuerbaren Strom speichert. Der Tank für den flüssigen treibhausgasreduzierten Brennstoff aus regenerativen Quellen dient als Langzeitenergiespeicher. Foto: IWO

Beispiel für eine technologieoffene Energiewende

Die Messergebnisse, die das Gebäude seit der Modernisierung liefert, können sich sehen lassen: „Das Innovationshaus Wolfhagen erreichte bei der ganzheitlichen Betrachtung von Strom- und Wärmeversorgung im Zeitraum von September 2018 bis September 2019 CO2-Minderungen von bis zu 88 Prozent“, berichtet Christian Halper, Projektleiter beim IWO. Dies entspricht einer Reduzierung des jährlichen Treibhausgasausstoßes für die Strom- und Wärmeversorgung von zuvor insgesamt 6.700 Kilogramm auf nur noch 800 Kilogramm.

So zeigt das Innovationshaus Wolfhagen, was technisch möglich ist, wenn die Energiewende und ihre rechtlichen Rahmenbedingungen künftig innovativ und technologieoffen ausgestaltet werden. Nach Einschätzung des IWO wird dabei deutlich, wie Gebäude mit Hybridsystemen dank ihres flexibel einsetzbaren und speicherbaren flüssigen Energieträgers zur Harmonisierung von Ökostromangebot und -nachfrage beitragen können. Dies wird künftig, bei einem weiter steigenden Anteil von Wind- und Sonnenkraft im deutschen Strommix, weit über Wolfhagen hinaus von wachsender Bedeutung sein.

Energiewende mit Öl im Innovationshaus Wolfhagen

Im nordhessischen Wolfhagen hat die Energiewende im Gebäudebereich bereits begonnen: Viessmann, die Stadtwerke Wolfhagen und das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) haben hier ein 25 Jahre altes Einfamilienhaus mit topmoderner Gebäude- und Heiztechnik zu einem echten Innovationhaus gemacht. 

11 Kommentare

  1. Helena

    Messergebnisse für jede Modernisierung sind super wichtig. Ich informiere mich noch, wie man grünen Strom direkt vor Ort schaffen kann. Vielleicht modernisiere ich etwas mein Haus in der Zukunft. Danke für die Information!

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  2. Joachim Hussing

    Mein Bruder sucht seit einiger Zeit nach Tipps zu Heizung für sein Haus. Gut, dass ich den Beitrag hier gefunden habe. Die Informationen sind wirklich hilfreich und interessant. Ich werde ihm empfehlen, mehr über Heizöl zu lernen, mit dem er seine Wohnung warm halten kann.

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  3. Oscar Albrecht

    Interessant das mit dem Heizöl auch CO2 gespart werden kann, das wusste ich nicht! Vielleicht lohnt es sich wirklich dies in der Zukunft in Antrag zu nehmen mir dafür eine Firma zu nehmen die mit Heizöl arbeitet und mir eine komplette Beratung über dieses Thema geben kann! Danke!

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  4. Florian

    Interessant, dass Hybridheizgeräte zu einer CO2-Reduktion von 80 % führen können. Ich möchte gerne mein Heizöltank mit einer Photovoltaikanlage kombinieren. Ich möchte gerne von den Zuschüssen profitieren. Danke für den Beitrag, sehr interessant!

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  5. Nora

    Interessante Kombination zwischen Wärmepumpen und Heizöl. Ich möchte gerne mein Heizöltank mit einer Photovoltaikanlage kombinieren. Es wäre ganz gut, wenn ich die CO2-Emissionen reduzieren würde! Danke für den Beitrag, sehr interessant!

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  6. Jade Labrentz

    Wir müssen alle daran denken wie wir für die Zukunft die CO2-Emissionen reduzieren können. Dafür finde ich solche Projekte wichtig. Schon interessant, dass das IWO bis zu 88% CO2-Minderungen gebracht hat. Das konventionelle Heizöl sollte mit modernen Biobrennstoffen kombiniert werden, damit hätten wir große Erfolge! Danke für diesen Beitrag!

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  7. Hanna Adams

    Vielen Dank für den Beitrag zu innovativen Heizkonzepten. Meine Schwester informiert sich gerade zu verschiedenen Heizmöglichkeiten, da ihr Rohbau bald fertiggestellt wird. Gut zu wissen, dass es die Möglichkeit gibt, mit speziellem Heizöl heizen kann, das die Treibhausgase reduziert.

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  8. Tobias Müller

    Vielen Dank für den Beitrag zu innovativen Heizkonzepten. Mein Onkel saniert seine in die Jahre gekommene Heizanlage und möchte nach der Heizöltankentsorgung auf ein Hybridheizgerät setzen. Gut zu wissen, dass das Hybridheizgerät eine Strom-Wärmepumpe und Öl-Brennwertmodul zusammen kombiniert.

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  9. Mindy Jollie

    KommentarIch bin echt dankbar, dass ich diesen Beitrag zum Thema Heizöl gefunden habe. Mit meiner Nachbarin habe ich mich schon viel darüber unterhalten. Ich denke, den Beitrag werde ich ihr mal schicken.

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  10. Bob

    Danke für den Beitrag zum Thema Heizöl und Solarenergie. Ich bin schon länger auf der Suche nach weiteren Informationen hierzu.

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  11. Rebecca Gardner

    Super Artikel zum Thema Heizöl. Meine Schwester hat auch erst vor kurzem darüber geredet und mir empfohlen mich mehr darüber zu informieren.

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