Wärmewende gelingt mit Green Fuels

Wollen wir die Klimaziele in Deutschland erreichen, müssen alle Sektoren mitziehen. Eine besonders große Rolle spielt der Gebäudebereich. Denn der ist für rund ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich. Der aktuelle Vorschlag der Bundesregierung zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes sieht vor, dass schon in naher Zukunft jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Diese Vorgabe ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand ab 2045. Bis dahin soll der Einsatz fossiler Energieträger in Gebäuden vollständig beendet werden.

Thermomanagement von E-Autos

Das gilt auch für die bundesweit rund 5,2 Millionen Ölheizungen. Die meisten stehen in Ein- und Zweifamilienhäusern in ländlichen Regionen oder am Rand von Ballungsgebieten. Rund drei Millionen der ölbeheizten Gebäude liegen abseits der vorhandenen Gas- und Wärmenetze. Aus technischen oder finanziellen Gründen kann es sinnvoll oder notwendig sein, bei einer Modernisierung der Heizung nicht auf zum Beispiel eine elektrische Wärmepumpe zu wechseln. Möglich wäre stattdessen ein effizientes Heizsystem mit erneuerbaren flüssigen Brennstoffen. Diese Green Fuels ermöglichen dabei den Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Das zeigen schon heute zahlreiche Praxisbeispiele. Dabei handelt es sich um Bestandshäuser in typischen Wohnsituationen, die im Rahmen von Modellvorhaben schon heute mit effizienten Brennwertheizungen und treibhausgasreduziertem Heizöl beheizt werden. Diese Gebäude sind verteilt auf das gesamte Bundesgebiet und haben durchweg positive Erfahrungen mit ihren modernisierten Heizsystemen und den neuen Fuels.

Zusätzlich sinnvoll sind Energieeinsparungen durch Gebäudedämmung. Damit wird der Brennstoffbedarf noch weiter reduziert. Besonders sparsam sind Brennwertgeräte in Kombination mit Solaranlagen oder Strom-Wärmepumpen als Hybridlösungen. Dabei sichert der Energievorrat im Tank die Abdeckung der Spitzenlasten an kalten Tagen und sorgt für eine zuverlässige CO2-neutrale Wärmeversorgung. Moderne Tanksysteme sorgen für eine sichere Lagerung und können raumsparend dem geringeren Verbrauch angepasst werden.

Green Fuels Ready-Label: Heiztechnik ist zukunftsfit für alternative flüssige Brennstoffe

Das Green Fuels Ready-Label zeichnet Heizungsanlagen, Tanks und Komponenten aus, die bis zu 100 Prozent mit treibhausgasneutralen flüssigen Brennstoffen, also auch in Mischungen mit fossilen flüssigen Brennstoffen betrieben werden können. Das Label wurde vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in Zusammenarbeit mit en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie kreiert. Damit zeigen Heizgerätehersteller, dass die Technik für die alternativen Fuels zur Nutzung bereitsteht. Das Label bietet dem Heizungskunden somit eine wertvolle Orientierung bei der Entscheidung für eine zukunftsfähige Investition. Alle Fachinfos zum Label gibt es im vom BDH herausgegebenen Infoblatt Nummer 50.

Was sind Green Fuels?

Green Fuels sind alternative flüssige Brennstoffe, die fossiles Heizöl langfristig ersetzen können. Ein wichtiges Kriterium bei der Entwicklung der neuen Brennstoffe war daher die Drop-in-Fähigkeit, um sie dem Heizöl in wachsenden Anteilen bis zu 100 Prozent beimischen zu können. Ihr Einsatz gilt als CO2-neutral, da bei der Herstellung die Menge an CO2 aus der Atmosphäre entnommen wird, die später bei deren Verbrennung wieder frei wird. In der Gesamtbilanz entsteht also kein zusätzliches CO2. Solche geschlossenen Kohlenstoffkreisläufe entstehen, in dem man bei deren Produktion zum Beispiel auf biobasierte Abfälle und Reststoffe zurückgreift. Eine weitere Option sind sogenannte E-Fuels. Diese werden synthetisch aus grünem, also mit erneuerbarem Strom gewonnenen Wasserstoff, und „recyceltem“ CO2 erzeugt. Green Fuels werden als speicherbare Energieträger im Zusammenspiel mit fluktuierendem Wind- und Solarstrom auch im zukünftigen Energiemix eine wichtige Aufgabe übernehmen können.

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